Schwere und dauerhafte Erschöpfung ist eines der Hauptmerkmale einer Depression, ebenso aber auch das Leitsymptom des Chronic Fatigue Syndroms.
Diese Gemeinsamkeit der beiden Erkrankungen führt zu häufigen Fehldiagnosen von Depression bei Patienten, die tatsächlich unter dem chronischen Erschöpfungssyndrom leiden.
Die Behandlungsmaßnahmen, welche aufgrund einer angenommenen Depression verordnet werden, haben bei den Patienten keinen Erfolg oder verschlimmern unter Umständen sogar die Symptome.
Das ist hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass es sich bei einer Depression um eine psychische Erkrankung handelt, das CFS allerdings eine physische Erkrankung, nämlich eine Krankheit des zentralen Nervensystems ist.
Das Chronic Fatigue Syndrom, auch unter der Bezeichnung ME (Myalgische Enzephalomyelitis) bekannt, zählt laut des ICD-10, eine verbindliche internationale Klassifizierung von Krankheiten, zu den schweren organischen Erkrankungen.
Neben dem Leitsymptom der geistigen und körperlichen Erschöpfung, welche mindestens über einen Zeitraum von sechs Monaten anhält, leiden die Betroffenen zusätzlich unter Symptomen wie Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, ständigen Infekten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen, Schwindel und Übelkeit.
Als Auslöser für die Krankheit werden verschiedene Erreger und Immundefekte vermutet, eine eindeutige medizinische Ursache für die Erkrankung ist jedoch noch nicht gefunden.
Allerdings erkrankten viele CFS-Patienten vor ihrer Diagnose an dem Pfeifferschen Drüsenfieber, was zu dem Schluss geführt hat, das eine falsche oder unzureichende Behandlung des Pfeifferschen Drüsenfiebers eine Ursache für das CFS darstellt.
Aktuell ist die Aufklärung über das CFS noch in ihren Anfängen, da wie bereits erläutert, viele Fehldiagnosen gestellt werden und viele Ärzte sich nicht mit diesem Krankheitsbild des CFS auskennen. Zudem gibt es zum aktuellen Zeitpunkt keine zugelassene Therapie, daher ist bislang nur eine Behandlung der Symptome des CFS möglich.
Das macht es für Betroffene sehr schwer mit ihrer Krankheit umzugehen und auch Akzeptanz und Hilfe von ihrem Umfeld zu erlangen. CFS bedeutet für die Betroffenen meist das abrupte Ende oder eine lange Unterbrechung ihrer Aktivität sowohl im Beruf als auch im Privatleben. Oft leiden die sozialen Kontakte der Betroffenen unter den Auswirkungen des CFS. Einige haben Glück und werden von der Familie aufgefangen, andere müssen sich allein ihrer Situation stellen. Ihre Situation ist dramatisch, da die sozialstaatlichen Versorgungsträger auch oft die Krankheit nicht anerkennen und sie somit enorme Schwierigkeiten haben, irgendeine Form der Unterstützung zu bekommen.
Deswegen ist es sehr wichtig die Öffentlichkeit über das Krankheitsbild des CFS zu informieren. Dabei helfen Organisationen wie Fatigatio e.V., welche die Erforschung des CFS in Deutschland vorantreibt und welche eine kompetente Anlaufstelle für Information rund um das CFS ist.
Für eine Diagnose werden geeignete Kliniken empfohlen, wie die Spezialistenstelle für das CFS/ME in der Immunambulanz der Berliner Charité unter Leitung von Frau Prof. Carmen Scheibenbogen. Weitere kompetente CFS-Diagnostik Stellen in Deutschland und telefonische Beratung erhalten Sie ebenfalls bei Fatigatio e.V. (www.fatigatio.de/beratung-service).